Mehr Wohnungsbau ermöglichen: Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Gastgeberin des ersten MORO-Transferworkshops

Vertreterinnen und Vertreter aus bundesweit vier Modellregionen tauschten sich in Berlin über Möglichkeiten aus, wie die Raumordnung und interkommunale Kooperation dazu beitragen können, dass mehr bedarfsgerechter Wohnungsneubau in angespannten Wohnungsmärkten geschaffen wird.

Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg ist eine von vier Modellregionen, die der Bund im Rahmen des MORO-Forschungsprojekts „Mehr Wohnungsbau ermöglichen: Raumordnung und interkommunale Kooperation als Wege aus der Wohnungsnot“ ausgewählt hat. Am 18. und 19. September 2024 kamen in Berlin erstmals Vertreterinnen und Vertreter aller vier Modellregionen zusammen, um sich in einem Transferworkshop zu ihren jeweiligen Modellvorhaben innerhalb des Projekts auszutauschen.

Der Transferworkshop wurde von einer vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beauftragten Begleitforschung in Kooperation mit der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg (GL) ausgerichtet. Er fand in den Räumlichkeiten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenStadt) statt. Die etwa 30 Teilnehmenden vertraten die Stadtregion Aachen, die Regionalverbände Mittlerer Oberrhein und Hochrhein-Bodensee, die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg sowie die Bundesebene (neben dem BBSR auch das Bundesbauministerium).

Grupppenfoto des 1. MORO-Transferworkshops in BerlinBild: THOMAS KOEHLER/PHOTOTHEK.DE

Die Modellregionen tauschten sich über die den jeweiligen Modellvorhaben zu Grunde liegenden Konzepten und Studien aus. Daneben standen unter anderem die Bedeutung von Wohnbedarfsprognosen und -analysen sowie die Pflichten und Befugnisse von Gemeinden für eine bedarfsgerechte Wohnbaulandentwicklung auf der Tagesordnung.

In ihrem zweijährigen Modellvorhaben „ROBau – Instrumente der RaumOrdnung für mehr WohnungsBau neu denken“ beschäftigen sich die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg (GL) und ihre Partner mit der Frage, wie die Landes- und Regionalplanung vor dem Hintergrund des angespannten Wohnungsmarktes in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg einen Beitrag zur Aktivierung von Wohnungsneubau leisten kann. Im Rahmen des Vorhabens ist unter anderem vorgesehen, das bestehende Instrumentarium der Landes- und Regionalplanung vergleichend zu analysieren und seine Steuerungswirkung in Bezug auf die Wohnsiedlungsentwicklung einzuschätzen. Ferner sollen optimierte oder neue Instrumente identifiziert, entwickelt und anschließend in interaktiven Formaten wie Planspielen praktisch erprobt werden.

Damit hat die Hauptstadtregion im Rahmen des MORO- Forschungsprojekts „Mehr Wohnungsbau ermöglichen“ ein Alleinstellungsmerkmal: Während in den drei anderen Modellregionen die Potenziale der interkommunalen Kooperation im Vordergrund stehen, setzt sich die GL in ihrem Vorhaben als einzige der vier Modellregionen vertieft mit dem raumordnerischen Instrumentarium auseinander.

Der nächste Transferworkshop im MORO-Forschungsprojekt ist für das Frühjahr 2025 geplant. Gastgeber wird dann der Regionalverband Mittlerer Oberrhein aus Karlsruhe sein.