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H2CE – Stärkung der Wasserstoff-Fähigkeit von Regionen in Mitteleuropa
Das von der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg (GL) initiierte und als Leadpartner koordinierte Projekt zielt auf die Unterstützung mitteleuropäischer Regionen bei der Integration von Wasserstoff in die regionale Energieplanung ab.
Das transnationale Interreg B-Projekt, welches im Programmraum Mitteleuropa in der Förderperiode 2021-2027 umgesetzt wird, ist dem Förderschwerpunkt „Unterstützung der Energiewende zu einem klimaneutralen Mitteleuropa“ zugeordnet.
Für das über drei Jahre von April 2023 bis März 2026 laufende Projekt stehen Gesamtmittel in Höhe von 2,39 Millionen Euro zur Verfügung. Die EFRE-Förderung beträgt 80 %. Das Projektkonsortium besteht aus zwölf Partnern aus sieben Ländern (Deutschland, Polen, Österreich, Tschechien, Slowakei, Italien und Kroatien).
H2CE widmet sich der gemeinsamen Herausforderung der Regionen, intelligente Lösungen für die Integration von Wasserstoff und erneuerbaren Energien in die regionale Energiewende einzubringen. Die Projektpartner sollen in die Lage versetzt werden, die Energiewende proaktiv zu steuern und zu unterstützen, ihre Zusammenarbeit mit Industrie und Projektträgern zu verbessern, und somit zur Beschleunigung des Hochlaufs der regionalen Wasserstoffwirtschaft beizutragen.
Durch das Projekt sollen regionale Behörden und Verwaltungen Kompetenzen für das Setzen der richtigen Rahmenbedingungen erwerben. Dafür werden durch die transnationale Zusammenarbeit Entscheidungshilfen und Lösungen erarbeitet, die in die regionalen Planungen integriert werden können.
„Wasserstoff-Fähigkeit“ ist als hierbei als Kompetenzerwerb zu verstehen, unabhängig davon ob das Thema Wasserstoff bereits von zentraler Bedeutung ist oder zunächst noch keine übergeordnete Rolle spielt. H2CE befähigt die teilnehmenden Regionen, eine bessere Einschätzung des regionalen Potenzials von Wasserstoff vorzunehmen.
Projektaktivitäten
Das erste Arbeitspaket widmet sich der Wasserstoff-Fähigkeit der Regionen im engeren Sinne, d.h. dass die teilnehmenden Regionen eine Analyse zur Bedeutung von Wasserstoff in energiewirtschaftlicher und planerischer Hinsicht durchführen, welche ihnen die Grundlage für eine Wasserstoffstrategie oder einen Aktionsplan ermöglicht. Bei diesem Prozess werden die Regionen mittels entwickelter Leitfäden unterstützt. In einigen der teilnehmenden Regionen werden Strategien und Aktionspläne im Rahmen des Projekts erarbeitet. Des Weiteren wird in diesem Arbeitspaket der strategische Ansatz von der regionalen Ebene auf eine transnationale Ebene angehoben. Die Erarbeitung einer transnationalen Wasserstoff-Strategie der teilnehmenden Regionen schließt die Arbeit in diesem Arbeitspaket ab.
Das zweite Arbeitspaket befasst sich mit dem Entwickeln und Testen von Unterstützungsmechanismen für die Integration von Wasserstoff in die regionalen und lokalen Energiesysteme. Es geht darum, wie Behörden und Institutionen, die sich mit der regionalen Energieplanung befassen, solche Unterstützungsprozesse initiieren und umsetzen können. Die Unterstützungsmechanismen reichen vom Erarbeiten und Testen von Energiezellenmodellen, partizipativen Ansätzen beim Aufbau von fachlichen Kompetenzen der Stakeholder bis hin zu Instrumenten, die Anreize schaffen sollen, das regionale Potenzial von Wasserstoff auszuschöpfen. Dazu gehört ebenfalls ein GIS-basiertes Tool, welches die Wasserstoff-Aktivitäten in einer Region zusammenfasst und somit Entscheidungsträger und Stakeholder bei ihrer Arbeit unterstützt.
Das abschließende dritte Arbeitspaket befasst sich, aufbauend auf den vorangegangenen Arbeitspaketen, mit der Netzwerkbildung der sich mit der „Wasserstoff-Fähigkeit“ beschäftigenden Regionen in Mitteleuropa und mit dem Wissenstransfer der auf regionaler, interregionaler und transnationaler Ebene erarbeiteten Lösungen. Zu diesem Zweck wird eine interaktive Plattform geschaffen, die jede interessierte Region auch nach Abschluss des Projekts nutzen kann. Das durch das Projekt geschaffene Netzwerk „wasserstofffähiger Regionen in Mitteleuropa“ soll somit institutionalisiert werden.
Weitere Informationen zum Projekt auf der Projektwebseite des Interreg B-Programms Mitteleuropa:
Mehrwert des Projekts für die Hauptstadtregion
Die GL hat dieses Projekt aufgrund des Potenzials von grünem Wasserstoff als Bestandteil der Energiewende für die Planungsregionen der Hauptstadtregion angestoßen. Zudem zahlt das Projekt auf das Ziel der von der GL koordinierten Scandria®Allianz ein, durch transnationale Zusammenarbeit entlang von Entwicklungskorridoren Impulse für die Raumentwicklung der Hauptstadtregion zu generieren.
Abgesehen von der Gesamtkoordination des Projekts hat die GL die Leitung des ersten Arbeitspakets übernommen. Dabei entwickelt sie mit fachlicher Unterstützung eines Forschungsinstituts die im Projekt zu erarbeitende Zusammenfassung der Analysen der in der Projektpartnerschaft beteiligten Regionen, die Leitfäden zur Erarbeitung von regionalen Wasserstoff-Strategien und Aktionsplänen sowie im Abschluss eine transnationale Strategie.
Die für Berlin und Brandenburg und Brandenburger Regionen bestehenden Wasserstoff-Strategien, Aktionspläne und Potenzialstudien können durch das Projekt in ihrer Umsetzung aus regionalplanerischer Sicht unterstützt werden. Verschiedene Planungsregionen und regionale Netzwerke von Wasserstoff-Akteuren werden aktiv in die Projektarbeit eingebunden und assoziiert. Die GL verfolgt damit das Ziel, Synergien mit den fortschreitenden energiepolitischen und -planerischen Prozessen in der Hauptstadtregion zu schöpfen und setzt durch die transnationale Zusammenarbeit in Mitteleuropa auf den Wissenstransfer. Dies gilt insbesondere auch für die Zusammenarbeit im deutsch-polnischen Verflechtungsraum.
Die Planungsregion Prignitz-Oberhavel ist über den Projektpartner REG Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg in H2CE vertreten und wird im Rahmen des Projekts einen Wasserstoff-Aktionsplan entwickeln. Eine 2023 erstellte Wasserstoff-Potenzialstudie hat für den Aktionsplan bereits den Grundstein gelegt.
Die Stadt- und Überlandwerke Lübben (Spreewald) sind ein weiterer Brandenburger Partner im Projekt. Die Stadtwerke entwickeln im Rahmen des Projekts ein Energiezellenmodell, welches sowohl auf andere Brandenburger Regionen wie auch auf andere Gebietskörperschaften aus ganz Mitteleuropa übertragbar sein kann.
Darüber hinaus wirkt die GL als Leadpartner durch Beteiligung an landesweiten Vernetzungsaktivitäten in Berlin und Brandenburg sowie der Durchführung spezifischer Veranstaltungen im Rahmen des Projekts einschließlich einer Abschlussveranstaltung auf einen effizienten Wissenstransfer hin.
Zudem ist die GL Assoziierter Partner in weiteren Wasserstoff-Projekten in INTERREG B-Programmen: in HyEfRe (Mitteleuropa) und HyTruck (Ostseeraum).