Bericht Einzelhandelsstruktur und Verkaufsflächen in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg 2021/2022

In dem Bericht Einzelhandelsstruktur und Verkaufsflächen in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg 2021/2022 werden der Einzelhandelsbestand und Entwicklungstrends in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg dargestellt und anschaulich visualisiert.

Datenbasis sind die in den Jahren 2015/2016 und 2021/2022 durchgeführten Einzelhandelsvollerhebungen in den Ländern Berlin und Brandenburg.

Der Bericht beinhaltet unter anderem folgende Ergebnisse:

  • In der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg existieren 32.700 Einzelhandelsbetriebe mit einer genutzten Verkaufsfläche von rund 8,6 Millionen m2.
  • Nur gut sechs Prozent aller Betriebe entfallen auf großflächige Ladenlokale ab 800 m2, die aber mehr als drei Fünftel des genutzten Verkaufsflächenbestandes ausmachen.
  • Das Land Brandenburg hat mit 1,66 m2 Verkaufsfläche je EW im Vergleich zum Land Berlin (1,16 m2) eine deutlich höhere Versorgungsdichte im Einzelhandel.
  • Überdurchschnittlich hohe Versorgungsdichten sind im Land Berlin charakteristisch für die Innere Stadt und im Land Brandenburg für die Zentralen Orte.
Das Bild zeigt eine Choroplethenkarte, die die kleinräumige Ausstattung mit Verkaufsfläche im Einzelhandel in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg in den Jahren 2021/2022 veranschaulicht. In unterschiedlichen orangetönen ist die relative Ausstattung mit Verkaufsfläche in Quadratmeter je Einwohner dargestellt, die auch als Versorgungsdichte bezeichnet wird. In Berlin liegt die Versorgungsdichte vergleichsweise niedrig. Im Land Brandenburg ist die Versorgungsdichte im Einzelhandel räumlich sehr heterogen. Höhere Versorgungsdichten weisen beispielsweise Cottbus und Schwedt/ Oder auf.Versorgungsdichte im Einzelhandel in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg 2021/2022Bild: LBV Brandenburg 2023
  • Die Verkaufsflächenentwicklung verlief in den Branchen uneinheitlich. Nahversorgungsrelevante Sortimente, darunter Lebensmittel und Drogeriewaren, expandierten, auch begünstigt durch die Folgen der Pandemie.
  • Konsumzurückhaltung, Nachfrageverschiebungen und der Onlinehandel führten dagegen bei den meisten sonstigen zentrenrelevanten Sortimenten, insbesondere im Bekleidungssegment und der Unterhaltungselektronik, zu einer deutlichen Ausdünnung des stationären Einzelhandels.
  • Bei nicht zentrenrelevanten Sortimenten wie Möbeln und Baumarktartikeln war die Verkaufsflächenentwicklung in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg gegenläufig: Die im Land Berlin relativ geringe Verkaufsfläche erhöhte sich bei diesen Warengruppen erheblich, nahm im Land Brandenburg hingegen überproportional ab.
  • Das Leerstandsniveau ist in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg beträchtlich und umfasst mehr als ein Fünftel aller Ladenlokale. Hierunter leiden neben Stadt- und Ortszentren insbesondere städtebaulich integrierte Lagen abseits der Zentren. Gemessen am Verkaufsflächenbestand ist die Leerstandsquote mit 9 Prozent erheblich geringer, da Leerstände vorwiegend Kleinflächen betreffen.

Für eine aktive kommunale und landesplanerische Steuerung der Ansiedlungsbegehren und Erweiterungsabsichten des großflächigen Einzelhandels gibt es einen erhöhten Bedarf, damit die zentralen Versorgungsbereiche gesichert und zukunftsfähig ausgerichtet werden können. Dies setzt auch ein stärker abgestimmtes und konzeptionelles Handeln der Planungsebenen Kommune, Region und Land voraus.



Bericht Einzelhandelsstruktur und Verkaufsflächen in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg 2021/2022

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