


Im September 2025 führte die Gemeinsame Landesplanung in Berlin ein Planspiel zur Diskussion und Weiterentwicklung möglicher raumordnerischer Planungsinstrumente durch, die einen Beitrag zur Aktivierung von mehr bedarfsgerechtem Wohnungsneubau bewirken können. Das Thema war zuvor auch Gegenstand einer Online-Befragung Brandenburger Kommunen.
Seit dem Sommer 2024 beschäftigen sich die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg (GL) und ihre Partner in ihrem zweijährigen Modellvorhaben „ROBau – Instrumente der RaumOrdnung für mehr WohnungsBau neu denken“ mit der Frage, wie die Landes- und Regionalplanung vor dem Hintergrund des angespannten Wohnungsmarktes in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg einen Beitrag zur Aktivierung von bedarfsgerechtem und flächensparendem Wohnungsneubau leisten kann.
Ein von der GL im Rahmen des Projekts beauftragtes Gutachterteam hat dazu in den vergangenen Monaten das bestehende Instrumentarium der Landes- und Regionalplanung vergleichend analysiert und auf seine Steuerungswirkung in Bezug auf die Wohnsiedlungsentwicklung eingeschätzt. Zudem haben die Gutachter Vorschläge entwickelt, wie bestehende Instrumente optimiert oder neue entwickelt werden könnten.
Als Zwischenergebnis der gutachterlichen Arbeiten im Rahmen des ROBau-Vorhabens sind 13 Instrumentenansätze in den folgenden vier Instrumentenclustern entstanden:
Bild: M. Zabel, GL
Bild: T. Brokötter, stadtimpulsVertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Regional- und Landesplanung sowie der Wohnungswirtschaft, die das Projekt als Netzwerkpartner unterstützen, kamen am 16. und 17. September 2025 in Berlin in den Räumen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenStadt) zum Planspiel zusammen. Die Instrumentenansätze wurden von den Teilnehmenden erprobt, weiterentwickelt und erste Ideen für Handlungsansätze aus ihnen abgeleitet. Ziel war es somit, die planungswissenschaftliche Theorie durch Praxisfeedback aus unterschiedlichen Perspektiven und Ebenen zu ergänzen und die Instrumentenschwerpunkte im Hinblick auf Machbarkeit, Wirkung, Aufwand und Wechselwirkungen „realitätsfest“ zu gestalten. Im Verlauf des Planspiels fand eine Priorisierung der Instrumentenansätze durch die Teilnehmenden statt. Deutlich wurde, dass die Wirksamkeit des weiterentwickelten Instrumentariums nicht aus einzelnen Bausteinen, sondern aus deren kombinierter Anwendung und gegenseitigen Verstärkung entsteht.
Zuvor hatte die GL im August und September 2025 die Brandenburger Kommunen zur Beteiligung an einer Online-Befragung zur Entwicklung von Wohnsiedlungsflächen eingeladen. Hier wurden die Teilnehmenden zu ihren Erfahrungen, Positionen und Ideen zur Wohnsiedlungsentwicklung in ihrer Kommune befragt.
Die ersten Auswertungen zeigen, dass das Zusammenspiel von Beschleunigung der Planungsverfahren, fachlicher Unterstützung sowie der Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen entscheidend sind, um in den landesplanerischen Schwerpunkten der Wohnsiedlungsflächenentwicklung die Entwicklung zu fokussieren und umzusetzen. Die Befragung verdeutlicht die insgesamt angespannte Situation des Wohnungsmarktes im Berliner Umland, insbesondere im Mehrfamilienhaus- und Mietwohnungsmarktsegment.
Im Weiteren Metropolenraum ist die Wohnungsmarktentwicklung differenziert zu betrachten; auch hier gibt es Kommunen mit deutlich angespanntem Mietwohnungsmarkt.
Im weiteren Projektverlauf ist in der zweiten Novemberhälfte 2025 die weitere Qualifizierung von Zwischenergebnissen im Rahmen eines Online-Workshops mit Kommunen und Projektunterstützenden vorgesehen. Zum Abschluss des Projekts im Frühjahr 2026 werden als Ergebnisse unter anderem Empfehlungen zur gezielten Umsetzung der bestehenden und einer möglichen Etablierung weiter gedachter Instrumente der Raumordnung sowie Arbeitshilfen für die kommunale Ebene vorliegen.