

Am 16. und 17. September 2025 informierten sich Verwaltungsmitarbeitende des Marschallamtes der Wojewodschaft Lubuskie und verschiedener Gemeinden der Wojewodschaft Lubuskie zum Thema Strukturwandel und Energie bei der ersten Fach-Studienreise im Rahmen des Projekts „BB-L Interconnection. Vision für einen gemeinsamen Verflechtungsraum“ in Cottbus und Umgebung.
Ziel der Reise war es, sich über aktuelle strukturelle Veränderungen in der Lausitz zu informieren, Best-Practice-Beispiele aus erster Hand kennenzulernen und den fachlichen Austausch zwischen Institutionen und Regionen nachhaltig zu vertiefen.
Die Reise begann am 16. September 2025 vormittags in den Räumlichkeiten der Gemeinsamen Landesplanung in Cottbus. In mehreren Impulsvorträgen erhielten die Teilnehmenden einen fundierten Überblick über zentrale Themenbereiche: Heidrun Lochmann (GL4) erläuterte die Rolle der Rekultivierung von Bergbauflächen, Sven Tischer, Büroleiter von Dr. Klaus Freytag, dem Lausitz-Beauftragten des Ministerpräsidenten, beleuchtete die umfassenden strukturellen Veränderungen in der Region, und Dr. Gustav Lebhardt stellte die Arbeit des Kompetenzzentrums für Regionalentwicklung (KRE) des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR) vor.
Im Anschluss besuchte die Gruppe den Campus der BTU Cottbus-Senftenberg, verbunden mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa. Nach einer kurzen Erholungspause im Hotel stand eine geführte Stadtrundfahrt durch Cottbus durch Stefan Simonides-Noack und Markus Hentschel von der Stadtverwaltung (Fachbereich Stadtentwicklung) auf dem Programm. Die Route führte zu bedeutenden Stationen der Stadtentwicklung wie dem Bahnhofsareal mit dem Infozentrum Wandel.Werk.Zukunft sowie dem ICE-Werk, dem im Entstehen begriffenen Lausitz Science Park sowie zum Cottbuser Ostsee. Dabei wurden zentrale Fragen der Stadtentwicklung, der Energiewende und des Ausbaus erneuerbarer Energien erörtert. Der erste Tag klang bei einem gemeinsamen Spaziergang in die Altstadt mit Abendessen im Restaurant Stadtwächter aus.
Der zweite Tag begann mit einer Exkursion nach Großräschen. Dort informierte Bürgermeister Thomas Zenker die Gruppe über die städtebauliche Entwicklung im Kontext des ambitionierten Tagebaunachfolgelandschaftsprojekts am Großräschener See, u.a. gefördert mit Landesmitteln nach §4 des Verwaltungsabkommen Braunkohlesanierung sowie mit Mitteln auf Grundlage des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen. Nach einem Imbiss am malerischen Seeufer mit Blick auf die IBA-Terrassen und Weinanbau führte die Reise weiter zum Kraftwerk in Schwarze Pumpe, einem der bedeutendsten Energiestandorte der Region. Bei einer zweistündigen Führung durch die Kraftwerksanlagen erhielten die Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in die energiewirtschaftlichen Abläufe und Strukturen vor Ort.
Die Studienreise endete mit einem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant Zur Post in Spremberg, bevor sich die Gruppe auf die Rückreise begab.
Die Studienreise bot einen intensiven und vielschichtigen Einblick in die Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels in der Lausitz. Besonders deutlich wurde die enge Verknüpfung von Energiewende, regionaler Wirtschaftsentwicklung und zukunftsorientierter Stadtplanung. Der Austausch mit Fachleuten aus Verwaltung, Wissenschaft und Kommunalpolitik ermöglichte wertvolle Impulse und schuf eine solide Grundlage für die weitere Zusammenarbeit im Projekt BB-L Interconnection.
Die zweite Studienreise wird im Oktober 2025 in der Wojewodschaft Lubuskie sowie in Warschau stattfinden.