Achsenentwicklungskonzept Pankow-Wandlitz

Im Jahr 2019 wurde im Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg (LEP HR) mit der Festlegung einer Siedlungsachse aus dem Nordosten Berlins nach Wandlitz der Siedlungsstern (Gestaltungsraum Siedlung) ergänzt. Zur Gestaltung und Steuerung des Wachstums wird seit 2019 entlang dieser Siedlungsachse eine länderübergreifende interkommunale Kooperation durch die Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg (GL) unterstützt. Seit Februar 2019 gibt es eine von der GL moderierte Steuerungsgruppe, zu der insgesamt zehn Akteure gehören: Bezirk Pankow von Berlin, Gemeinde Wandlitz, Gemeinde Mühlenbecker Land, Gemeinde Panketal, Stadt Bernau bei Berlin, Landkreis Barnim, Regionale Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim, Geschäftsstelle des Kommunalen Nachbarschaftsforums Berlin-Brandenburg e.V. (KNF), Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und GL.

Untersuchungsraum Achsenentwicklungskonzept Pankow-WandlitzBild: Yellow Z, bgmr Landschaftsarchitekten, Buro Happold

Im Anschluss an eine 2020 fertiggestellte Vorstudie wurden durch die o.g. Mitglieder der Steuerungsgruppe zunächst eine Gemeinsame Absichtserklärung und daran anschließend im Juni 2021 eine Kooperationsvereinbarung zur Erarbeitung eines Achsenentwicklungskonzeptes Pankow-Wandlitz (AEK) unterzeichnet. Das Ziel des AEK bestand darin, in einem konsensualen Verfahren mit allen Kooperationspartnern Gestaltungsansätze zu erarbeiten, die darauf abzielen, die mit der Wachstumsdynamik verbundenen Chancen im Kooperationsraum zu nutzen und die möglichen Belastungen für die Region zu minimieren. Die Gemeinde Wandlitz übernahm die Aufgabe des Lead-Partners und beauftragte im Herbst 2021 ein Gutachterteam bestehend aus den Büros yellow z, bgmr und Buro Happold. Während der Erarbeitung des AEK fand eine umfangreiche Beteiligung lokaler und regionaler Akteure in mehreren Werkstattveranstaltungen statt. Die Öffentlichkeit wurde über die Online-Plattform mein.Berlin.de beteiligt. Über den Fortgang der Erarbeitung wurde in den von der GL moderierten Steuerungsgruppensitzungen sowie in den Sitzungen der AG Nord des KNF e.V. regelmäßig informiert.

mein.berlin.de

Karte GesamtstrategieBild: Yellow Z, bgmr Landschaftsarchitekten, Buro Happold

Das Ende 2022 fertiggestellte AEK wurde im Juni 2023 durch alle kooperierenden Akteure abgenommen. Für die drei Handlungsfelder „Siedlung und Wachstum, „Identität und Landschaft“ sowie „Mobilität und Infrastruktur“ wurden insgesamt 48 Maßnahmen erfasst. Zentrales Ergebnis des AEK sind 14 identifizierte Schlüsselmaßnahmen, die für den Untersuchungsraum von besonderer Bedeutung sind und für die Steckbriefe für eine mögliche Umsetzung vorliegen. Im Untersuchungsraum bestehende Zielkonflikte werden im AEK thematisiert (z.B. Wohnbautätigkeit vs. Infrastrukturbelastung, Siedlungsentwicklung vs. Freiraumschutz, Verdichtung vs. Erhalt dörflicher Siedlungsstruktur).

Trotz der unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Erwartungen der beteiligten Akteure war die Zusammenarbeit und der Austausch in der Steuerungsgruppe sehr konstruktiv und positiv. Eine weitere interkommunale Zusammenarbeit ist vorgesehen. Den kommunalen Akteuren steht es frei, das vorliegende AEK als Grundlage für weitere informelle und formelle Planungen zu nutzen. Schlüsselmaßnahmen, bei denen Konsens besteht, können durch die kommunalen Akteure schrittweise kurz- und mittelfristig gemeinsam umgesetzt werden.